Deutscher Skiverband (DSV)
Wer, wie heute in Ruhpolding, bei -6°C stundenlang im Schnee ausharrt, um Deutschlands Top-Biathleten anzufeuern, braucht früher oder später etwas Heißes. „Suppen sind bei solchen Temperaturen der Renner“, weiß Detlef Lehnig. "Ist es wärmer und sonnig, wie letztes Jahr, gehen Pommes und Currywurst deutlich besser." Diese Erfahrungswerte hat der Vertriebsleiter bei Bierbichler, Lebensmittelfachgroßhandel im Raum Rosenheim unter dem Dach von Service-Bund, aus erster Hand: vom Deutschen Skiverband (DSV), mit dessen Verantwortlichen er im August 2023 Details für den Weltcup in Ruhpolding besprach – bei schönstem Sommerwetter. "Das machte es nicht so leicht, erste Liefermengen für die Verpflegung der Weltcup-Zuschauer zu kalkulieren", erinnert sich Detlef Lehnig schmunzelnd, der damals zusammen mit Vertriebskollege Patrick Zorn von der Sander Gruppe eine besondere Kooperation festzurrte: So sollte die ExpertPartnership nicht nur in Ruhpolding unterstützen; die beiden Foodservice-Spezialisten Service-Bund und Sander gingen unter dem Dach ihrer ExpertPartnership eine Sponsoring- und Kooperationsvereinbarung mit dem DSV für die gesamte Weltcupsaison 2023/2024 ein.
"Das bedeutet in erster Linie, dass wir die Sportler unterstützen und dementsprechend den Mannschaftskoch beliefern. Christian Schlösser bedient sich folglich einerseits an Produkten aus der Sander Frische-Manufaktur und andererseits an Rohware, wie frischem Gemüse, und Grundzutaten vom Service-Bund“, veranschaulicht Patrick Zorn. Neben den Lebensmitteln für die Mannschaftsverpflegung liefert die ExpertPartnership in der Weltcupsaison auch Zutaten für potenziell 17 Veranstaltungen im Public-Bereich, dem VIP-Catering sowie teilweise auch von Fernseh-Produktionen, die ebenfalls in DSV-Hand liegen.
In Ruhpolding lag die Entscheidungsgewalt über die Verpflegungsleistungen jedoch nicht in der Hand des DSV, sondern des heimischen Ski-Clubs. Detlef Lehnig und Patrick Zorn durften aber auf DSV-Empfehlung hin vorstellig werden und überzeugten nicht zuletzt bei der anschließenden Verkostung von Gulasch- und Erbsensuppe. "Die Produkte sind angesichts des hohen Conveniencegrads für den Public-Bereich genau das Richtige. Da muss es schnell gehen und auch für das tendenziell ungelernte Personal einfach sein“, erläutert Patrick Zorn. Stolz sind die Vertriebler darauf, dass sie auch neue Impulse für das Speisenangebot – jenseits der Klassiker Leberkäse, Pommes und Suppe – geben konnten. "Die Anforderung war, dass die Speisen möglichst aus der Hand, und ohne Besteck zu essen sein sollten. Da habe ich Pulled Pork vorgeschlagen. Das lässt sich super regenerieren und warmhalten und ist schnell in eine Semmel mit Onion-Bacon-Jam gepackt. Und die Gewinnmarge ist besonders interessant“, ergänzt Patrick Zorn, der die Semmel wenig später vor Ort zum Preis von 11 Euro an einem Foodtruck entdeckt. Aber auch den Backfisch aus dem Service-Bund Portfolio ergänzte der Ski-Club. Darüber hinaus punktete Bierbichler mit einem besonderen Service: "Wir stellen dem Ski-Club für seine Public-Versorgung nicht nur die Zutaten, sondern auch den passenden Kühl-LKW als Kühl- und Tiefkühllager direkt neben dem Küchencontainer bereit – dafür zahlt man normalerweise einen hohen Betrag“, ergänzt Detlef Lehnig. Angeliefert wird jeweils morgens, was bereits zwei Monate vorher grob kalkuliert wurde. "Geht etwas aus, können wir aber auch spontan nachliefern."
Während sich die breite Öffentlichkeit an den Holzhütten im Weihnachtsmarkt-Stil, betrieben vom Ski-Club im Außengelände, versorgt, steht für die täglich rund 1.000 VIP-Gäste ein kuschlig warmes Zelt mit Glasfront Richtung Schießstand bereit. Dort wird das Mittagessen in Buffetform vom Rosenheimer Caterer Peppi Kalteis serviert, der bekannt ist für sein hochwertiges Catering von Hochzeiten, Businessevents und Messen. Statt Snacks gibt es eine Auswahl aus vier Vorspeisen plus Suppe, fünf Hauptspeisen und drei Desserts, darunter z. B.: Gebeizte Chiemsee-Renke auf geschmorter Rote Bete, Gratinierter Ziegenkäse mit Maronenmousse und Orangengel – jeweils im Vorspeisenglas, Rosa Entenbrust, Böfflamot, Zander, Bergkäsemaultaschen und Gnocchi sowie als süße i-Tüpfelchen Baileys Mousse und Maracuja Panna Cotta. Als Schmankerl zum Aufwärmen nach dem Rennen lockt zudem Kaiserschmarrn aus der riesigen Gußpfanne. Gekocht werden die Komponenten etwa einen Tag bzw. eine Nachtschicht im Voraus in der Küche des Caterers, dann werden sie in GN-Gebinde umgefüllt, gechillt und morgens mit eigenen Fahrzeugen in die Küche im VIP-Zelt gebracht. Vor Ort ist dann ein rund 20-köpfiges Team, davon eine Handvoll in der Küche, für die Regeneration und das Servieren am Buffet verantwortlich.
Neben den 1.000 VIP-Gästen versorgt das Team um Peppi Kalteis aber auch die bis zu 1.000 Freiwilligen und Helfer vor Ort. Angesichts der Mengen trotzdem eine sportliche Leistung für das erfahrene Team. Immerhin findet die Helferverpflegung aber zeitversetzt statt. So bekommen diese bereits ab 9 Uhr Suppe, ab 10 Uhr Weißwürste und Leberkäse und ab 11 Uhr Mittagessen.
Stippvisite um 11.30 Uhr im Backoffice: Die Vorbereitungen für die deutlich aufwändigere VIP-Verpflegung laufen auf Hochtouren. Diverse Saucentöpfe blubbern auf kleinen mobilen Kochern, die Warmkomponenten wie Gemüse werden peu à peu in die Kombidämpfer geschoben und dann in Wärmewagen umgeschichtet. Um 12.15 Uhr öffnen sich die Türen zum VIP-Zelt. Bis zum Start der Damen Staffel bleiben noch rund zwei Stunden. Peppi Kalteis gibt letzte Tipps, wie die Teller angerichtet werden können – und dann geht es los. Während die Gäste anfangs nur in den Ausgabebereich tröpfeln, stauen sie sich eine Stunde später an den Vorspeisen zurück. Improvisieren ist angesagt. Kurzerhand räumt das Team die Vorspeisengläschen aus der für die Gäste unzugänglichen Kühlvitrine heraus zum direkten Mitnehmen. "Das werden wir morgen direkt so aufbauen", resümiert Peppi Kalteis nach Tag 1, der großen Respekt vor dem Event hatte und zugibt: "Eine gewisse Mengenangst hatte ich schon." Entsprechend hat er sich auch von der ExpertPartnership ein wenig unterstützen lassen. Neu kennen- und direkt zu schätzen gelernt hat er durch die Kooperation beispielsweise die Grundsauce von Sander. "Und ganz toll sind auch die veganen Desserts wie Schokomousse oder Bayerische Creme. Sowas können wir nicht so gut bzw. sind wir froh, uns den Aufwand bei einem solchen Event sparen zu können", veranschaulicht Peppi Kalteis, der Convenienceprodukten gegenüber nicht grundsätzlich abgeneigt ist. "Diese können eine große Hilfe sein und das Portfolio durchaus ergänzen. Denn man kann die Produkte durchaus zu seinem eigenen Produkt und was Tolles draus machen."
Fazit: Der Biathlon-Weltcup in Ruhpolding hat nicht nur den Wettkämpfern, sondern auch den Caterern sportliche Leistungen abverlangt. Ein auf die örtlichen Bedingungen und Wünsche gut abgestimmtes Portfolio an Frische- und Convenienceartikeln konnte aber viel Stress herausnehmen und die Prozesse effizienter gestalten. Die Kooperation mit der ExpertPartnership hat also voll ins Schwarze getroffen!
Vielen Dank für die Unterstützung von B&L-Medien bei der Erstellung des Artikels.